PRESSESTATEMENT: Ekin Deligöz und Margit Stumpp zur Studie „Cyberlife III – Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern“

02.12.2020 | Zur bundesweiten Studie „Cyberlife III – Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern“ vom Bündnis gegen Cybermobbing e.V. erklären Ekin Deligöz, Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik, und Margit Stumpp, Sprecherin für Medien- und Bildungspolitik: „Cybermobbing wird noch immer viel zu häufig als Lappalie abgetan. Das muss endlich ein Ende haben. Die Ergebnisse der Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing e.V. sind alarmierend und ein Weckruf zugleich. Nicht nur sind immer mehr Kinder und Jugendliche von Mobbing im Netz betroffen, sondern die Täter*innen werden immer aggressiver – mit teils verheerenden Folgen. Extreme psychische Belastungen sind häufig die unmittelbare Folge, einschließlich gesundheitliche Probleme, wie Depressionen oder gar Suizid. In der Corona-Pandemie verlagern sich soziale Interaktionen zunehmend ins Digitale. Für viele Kinder und Jugendliche war und ist das Internet ein Zufluchtsort, wo sie in Communities Akzeptanz und Gleichgesinnte gefunden haben. Durch die Zunahme von Cybermobbing drohen diese wichtigen Zufluchtsorte verloren zu gehen. Diffamierende Inhalte, Beschimpfungen, Beleidigungen, das Verbreiten von Gerüchten und Verleumdungen sind im Netz kaum noch zu löschen. Durch ein bloßes „Abschalten“ hören die Attacken im Netz nicht auf. Für den Kampf gegen Cybermobbing braucht es mehr Aufklärung und Hilfsangebote, um stärker präventiv vorbeugen zu können. Häufig fühlen sich Eltern und Lehrer*innen hilflos im Umgang mit Cybermobbing. Coachingangebote und Fortbildungen über die Risiken von Kontakt- und Interaktionsrisiken im Internet könnten Abhilfe schaffen. Eine dem Bildungsministerium untergeordnete Bundeszentrale für digitale und Medienbildung, wie wir sie fordern, wäre in der Lage, Lehrkräften, Eltern und Betroffenen mit niedrigschwelligen Angeboten im Umgang mit digitaler Gewalt zu helfen und professionelle Hilfe zu vermitteln. Zudem wäre diese zentrale Stelle Anlaufpunkt für Präventionsangebote in Schule und Jugendarbeit. Es ist unerlässlich, an den Ursachen für Cybermobbing anzusetzen – als lediglich Symptome zu behandeln. Darüber hinaus sollten Anbieter von Internetplattformen und Messenger-Diensten einfache Meldewege für Fälle von Cybermobbing und Cybergrooming in kindgerechter Sprache einführen.“

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