Staatsregierung ignoriert schlecht Kita-Diagnose
25.08.2020 | Auch in Bayern gibt es leider flächendeckend keine hochwertige Kita-Qualität. Die schlechte Diagnose war zu erwarten. Sie wäre kein Beinbruch, wenn die Staatsregierung sie als Orientierungspunkt und zur Motivation nehmen würde, die Qualitätsentwicklung entschlossen voran zu treiben. Genau das ist aber in Bayern nicht erkennbar. Vielmehr legt die Staatsregierung eine erstaunliche Ignoranz gegenüber den Erfordernissen für eine bestmögliche Förderung der Kinder an den Tag: Bayern erhält vom Bund nach dem ‚Gute-Kita-Gesetz‘ fast eine Milliarde Euro. Nach bisherigen Planungen steckt Bayern aber ca. 60% des Geldes in Beitragsreduzierungen statt in die Qualität. Und Sozialministerin Trautner versucht heute die Bertelsmann-Studie als fachlich realitätsfern zu brandmarken. Sie hat nur in einer Hinsicht Recht: es ist wenig realistisch, dass überall in Bayern in absehbarer Zeit hervorragende Kita-Qualität geboten wird. Das weiß wohl auch Trautner, weswegen sie die Studienmacher zu diskreditieren versucht, obwohl diese mit fachlich breit getragenen Qualitätsstandards arbeiten. Hier sollen Probleme verdrängt und nicht gelöst werden.
Zur Studie der Bertelsmann Stiftung https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2020/august/schlechte-rahmenbedingungen-erschweren-die-bildungsarbeit-der-kitas
Bilanz über Mitteleinsatz nach ‚Gute-Kita-Gesetz‘: http://infothek.paritaet.org/pid/fachinfos.nsf/0/b8c00b7b8567172cc125857400270a2f/$FILE/Gute_Kita_Bericht_2020.pdf
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