Kleine Anfrage: Die Fleischindustrie vor und während der Corona-Pandemie – Werkverträge, Arbeitsschutz und Kontrollen
07.07.2020 | Seit vielen Jahren sind die katastrophalen Arbeitsbedingungen in vielen Schlachthöfen bekannt. Ein großer Teil der Beschäftigten in der Fleischindustrie stammt aus Mittel- und Osteuropa. Nach Schätzungen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) arbeiten bis zu zwei Drittel der Beschäftigten bei Subunternehmen oder sind dort als Leiharbeitskräfte angestellt, und diese Subunternehmen machen dann per Werkverträge die originäre Arbeit der Schlachthöfe. Über Jahre hinweg wurde von den Schlachthöfen ein Geflecht von Subunternehmen entwickelt, das durch Intransparenz und schlechte Arbeitsbedingungen gekennzeichnet ist. Die Schlachtbranche lagert über diese Werkvertragskonstruktionen ihre Kernbereiche wie das Schlachten und Zerlegen aus. So stehlen sich die Betreiber der Schlachthöfe beim Arbeitsschutz, aber auch bei der Entlohnung, aus der Verantwortung (Deutscher Gewerkschaftsbund – DGB, Faire Mobilität: zur Situation in der deutschen Fleischindustrie, 2016).
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