Liebe Freund*innen,
ich werde immer wieder gefragt ob ich ein Vorbild habe? In meiner Jugend gab es kaum Migrant*Innen auf dem Gymnasium oder an der Uni, geschweige denn in politischen Mandaten. Also las ich sehr viele Biografien von mutigen Frauen, die trotz aller Widrigkeiten den Lauf der Welt mit gestaltet haben. Marie Curie, Hanna Arendt, Indira Gandhi, Emmeline Pankhurst. Aber sie waren alle so weit weg und nicht zu greifen, in einer anderen Zeit, in einem anderen Leben. Viel näher steht mir meine Großmutter, meine Anneanne. Hausfrau, Hof mit Hühnern, Kühen, Gemüsegarten, 7 Kindern und eine der ersten Stadträtinnen in meiner Geburtsstadt Tokat/Türkei. Sie konnte tagsüber das beste Tomatenmark herstellen, uns Kinder versorgen, noch am selben Tag in einer patriarchalen Männerwelt für gesundheitliche Versorgung von jungen Müttern kämpfen. Sie hat sich in einer Welt, in der ihre Rolle klar definiert war, nicht den Erwartungen gebeugt, sich trotzdem engagiert und damit viel verändert viel zum Laufen gebracht. Sie ist mein Vorbild. Das gibt mir jeden Tag von neuem Mut und die Motivation, mein Mandat mit Leidenschaft und Verantwortung auszufüllen.
Mich treibt dabei am meisten um, wie wir künftig als Gesellschaft gut miteinander leben können: mit fairer sozialer Absicherung und Ausgleich, in einem starken, pluralen Bürgerstaat und in geschlechtergerechten Verhältnissen. Die Hoffnung unserer Kinder ist es, die Hoffnung meiner Kindheit war es, dazuzugehören. Kinder, egal welcher Herkunft, sollten die Möglichkeit haben, alles werden können. Ich möchte, dass Barrieren verschwinden und Hürden überwindbar werden. Das ist mein Traum einer inklusiven Gesellschaft.
Ich möchte meinen Beitrag leisten: mit meiner Erfahrung, Leidenschaft und Kompetenz. Aber auch als Abgeordnete in guter Partnerschaft in der Region Neu-Ulm, Günzburg und im Unterallgäu. Und auch in diesen Zeiten mit einer guten Portion Optimismus!
Zu Beginn der 20. Legislaturperiode hat die damalige Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Anne Spiegel, mich als parlamentarische Staatssekretärin vereidigt. Dankbar und ehrfürchtig habe ich das Amt angenommen. Auch Lisa Paus, Anne Spiegels Nachfolgerin im Amt, hat mich im April 2022 als Parlamentarische Staatssekretärin vereidigt. Ich sehe es als Vertrauensbeweis meiner bisherigen Arbeit an. Nach 16 Jahren Opposition sind die Grünen wieder in der Verantwortung mit einem starken und vielfältigen Kabinett. Mit viel Respekt werde ich mein Bestes geben, in dieser Legislaturperiode Kinder in den Mittelpunkt zu stellen und den familienpolitischen Aufbruch in Deutschland anzugehen.
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Mein Tagebuch
Podcast
„Kinderchancen: Kinder schützen!“ – so heißt der Podcast von Ekin Deligöz (Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Jörg M. Fegert (Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm). Zweiwöchentlich wird hier aus einem jahrzehntelangen Erfahrungsschatz zu Themen rund um die die Bedingungen, Arten und Weisen des Aufwachsens von Kindern in unserer Gesellschaft geschöpft und darüber gesprochen, debattiert und nachgedacht werden.
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