Grüner Antrag: Mindestlohn erhöhen, durchsetzen und die Mindestlohnkommission reformieren
16.09.2020 | Mit Beginn der Corona-Pandemie wurden viele Branchen und Berufsbilder plötzlich als systemrelevant erklärt und damit als essentiell für die Aufrechterhaltung kritischer Infrastruktur eingeordnet. In den Blick geraten ist dabei auch die häufig schlechte Entlohnung in diesen Branchen. Beschäftigte, die im Einzelhandel, der Nahrungsmittelproduktion, in pflegerischen Tätigkeiten oder in der Reinigungsbranche mit ihrer Arbeit für die Erfüllung gesellschaftlicher Grundbedürfnisse sorgen, erhalten häufig sehr niedrige Löhne.
Inzwischen arbeiten in Deutschland etwa 22 Prozent aller Beschäftigten im Niedriglohnsektor, erhalten also weniger als 12 Euro pro geleistete Arbeitsstunde (Bertelsmann-Stiftung 2020, Der Niedriglohnsektor in Deutschland). Davon arbeiten wiederum 1,4 Millionen Menschen zum gesetzlichen Mindestlohn, der mit 9,35 Euro die absolute Untergrenze darstellt (Statistisches Bundesamt 2020). Diese gesetzliche Untergrenze ist notwendig, weil viele Unternehmen – beispielsweise im Dienstleistungsbereich oder in der Logistikbranche – nicht tarifgebunden sind und für sie auch kein Branchenmindestlohn existiert.
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